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Der BER-Chef und sein Problem mit der Wahrheit

Es sei „viel verbockt“ worden am BER, und die Bürger hätten ein Recht darauf zu erfahren, wo ihre „Milliarden versenkt“ worden seien …

Diese deutlichen Worte des BER-Flughafen-Sprechers Daniel Abbou im „prmagazin“ führten zu seiner Freistellung durch seinen Arbeitgeber FBB .  Das Interview mit dem PR Magazin sei nicht mit der Geschäftsführung abgesprochen gewesen und daher wurde er laut Flughafenchef Karsten Mühlenfeld freigestellt.

Mühlenfeld hatte zuvor in einem Brief versucht die Veröffentlichung des Brandenburger BER-Rechnungshofsberichts abzuwenden. Er drohte sogar dem Rechnungshofpräsidenten Christoph Weiser wegen der  Aufhebung der Vertraulichkeitseinstufung. Eine öffentliche Debatte darüber wollte Herr Mühlenfeld unbedingt verhindern. Mühlenfeld wollte auch wissen wie der Bericht an die Presse gelangen konnte.  Im Interview meinte Herr Abbou, dass er als Reaktionauf dieses Verlangen den Kopf gegen den Tisch geschlagen hätte.

Öffentlichkeit und Wahrheit gefallen Herrn Mühlenfeld offensichtlich gar nicht und so wundert die Freistellung des Pressesprechers nicht wirklich.

Eine wichtige Lehre der Krisenkommunikation ist, dass man möglichst umfassend bei der Wahrheit bleiben sollte, da man so die Glaubwürdigkeit behält und damit auch die Kommunikation steuern kann. Die Lügen kommen meistens doch ans Tageslicht und das Unternehmen wird dann von der Presse vor sich her getrieben. So wie der Pressesprecher im Interview meinte „Früher wurde meist gesagt: Nein, es ist alles gut. Das ist Bullshit. Bekenne dich dazu, wenn etwas scheiße gelaufen ist“ und er liegt richtig.

Es bleibt zu hoffen, dass auch Mühlenfeld erkennt, dass der PR-Chef mehr von PR versteht als der Flughafen-Chef.

Staatsknete für die taz – oder die unschöne Nähe zum Senat

Offensichtlich nehmen Medienmacher gerne das Geld derjenigen, über die sie berichten sollen. So bekam die taz das Grundstück für das neue Verlagsgebäude für rund eine Million unter Verkehrswert und damit das Projekt nicht am schnöden Mammon scheitert, hat man sich auch noch einen satten Bauzuschuss  von rund 3,8 Mio geholt.

Staatszuckerl für die taz

Es kann hilfreich sein, falls man als Medienmacher die Meinung der Regierung oder des Senats teilt. Das fördert entweder die Karriere oder gleich das ganze Unternehmen. Natürlich nennt man so etwas dann weder Korruption noch Lügenpresse.

Allerdings kommen da schnell Zweifel an der unabhängigen Berichterstattung auf. Wer guten Journalismus möchte, sollte einen möglichst großen Abstand zum Staat halten. Der ist aber bei taz, ard und zdf nicht mehr vorhanden.