E-Mail – ein zweifelhaftes Kommunikationsmittel

In Experimenten wollen US-Wissenschaftler herausgefunden haben, dass in E-Mail wesentlich mehr geschwindelt wird als in herkömmlichen Briefen mit Bleistift und Papier. In einem Experiment sollten 48 MBA-Studenten 89 US$ zwischen sich und einer fiktiven zweiten Person aufteilen, die nur wusste, dass sie zwischen 5 und 100 erhalten würde. Die einzige Bedingung war, dass die zweite Person den Betrag annehmen musste. Die Studenten hatten dem fiktiven Empfänger eine Nachricht mit dem Betrag zu schreiben und verwendeten Papier und Bleistift oder E-Mail.

Während bei den handschriftlichen Mitteilungen 64 Prozent über den zu teilenden Betrag gelogen hatten, nahmen es 92 Prozent der E-Mail-Schreiber nicht so genau. Letzere sahen es als gerechtfertigt an 29 von angeblich 56 $ weiterzugeben. Die Briefschreiber trennten sich dagegen von 34 $ und behaupteten der zu teilende Betrag läge bei 67 $.

Alle Studenten versuchten auch den Eindruck von Großzügigkeit zu vermitteln indem Sie etwas mehr als die Hälfte des angeblich zu teilenden Betrags zu verschenken vorgaben. In einem weiteren Versuch versuchten die Wissenschaftler herauszufinden, ob mit wachsender Vertrautheit weniger gelogen würde. Obwohl bei gegenseitiger Bekanntheit die Lügen leicht zurückgingen, wurde weiterhin umfangreich gelogen.

Die Autoren der Studie vermuten, dass die Schreiber von E-Mails weniger rechtliche Konsequenzen befürchten und handschriftliche Dokumente mehr Beweiskraft hätten. Die handschriftliche Kommunikation hat im Zeitalter der E-Mail wesentlich mehr Aussagekraft.

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