Der „Berliner Kurier“ und die „Berliner Zeitung“ legen ihre Redaktionen nicht zu einem gemeinsamen Newsroom zusammen, sondern geben die Mitarbeiter an die Newsroom GmbH ab.
Die Zusammenlegung von Redaktionsteilen zu einem gemeinsamen Newsroom mit betriebsbedingten Kündigungen hätte die ungeliebte Sozialauswahl notwendig gemacht. Also gründet man eine Newsroom GmbH in die man die Mitarbeiter der Redaktionsgemeinschaft und der Online Redaktion packt. Von den künftig 140 Stellen sind so schon einmal 30 besetzt. Am Ende werden etwa 50 Mitarbeiter keinen Job in der Newsroom GmbH finden. Die sollen dann laut offizieller Pressemitteilung möglicherweise durch Betriebsschließungen oder Teilbetriebsschließungen günstig entsorgt werden. Das wäre die wirtschaftlich günstigste Lösung des Mitarbeiterproblems mit kleinen Abfindungen.
Dieser trickreiche Schachzug wird möglicherweise vom Arbeitsgericht als Betriebsübergang gewertet werden und dann käme es doch zu dem lästigen Selektionsprozess und man müsste Mitarbeiter behalten, die man gerne los geworden wäre. Nachdem man sich in dieser Woche bereits von anderen Firmenteilen verabschiedet hatte, muss für die nächsten Wochen mit weiteren harten Einschnitten in Köln und Hamburg gerechnet werden.
Ob dieses Konzept tatsächlich den Verlag wieder auf einen stabilen Kurs bringt darf bezweifelt werden, da statt zukunftsweisenden Investitionen nur durch knallharte Sparmaßnahmen gearbeitet wird.