Mit dem Fehltritt von Alice Schwarzer meinen wir nicht die Steuerhinterziehung, welche durch die strafbefreiende Wirkung der Selbstanzeige geheilt wurde. Uns geht es um eine Journalistin und Publizistin, die nicht mehr weiß was Journalismus bedeutet und die sich in Ihrer Selbstherrlichkeit in Verschwörungstheorien flüchtet.
Gerade eine Journalistin – ist der Ausdruck bei einer schreibenden Aktivistin überhaupt zutreffend? – sollte sich auch bei der eigenen Person das notwendige Maß an Objektivität bewahren. Dunkle Mächte würden Sie wegen ihrer aktuellen Kampagne gegen die Prostitution angreifen und die Medien wären die Handlanger ihrer Feinde.
Die Steuerhinterziehung wurde aber von ihr begangen und keiner ihrer Gegner hatte mit der Vorgeschichte etwas zu tun. Sie sollte sich einmal an ihr unjournalistisches Bashing gegen Jörg Kachelmann in der Bild erinnern, das sie noch nicht einmal nach dessen Freispruch einstellen wollte. Bei allem Männerhass hätte sie zumindest den Freispruch akzeptieren und auf weitere Angriffe unter der Gürtellinie verzichten sollen.
In der Causa Schwarzer erwartet sie nach der Selbstanzeige genau dieses Schweigen von den Medien. Die Berichterstattung war durchweg neutral und nicht beanstandenswert. Der einzige problematische Punkt war die Frage der Quelle. Aber auch das hat Frau Schwarzer selbst in ihrem Blog geklärt. Die Information kam aus der Schweiz und damit handelt es sich nicht um das illegale Durchstecken von Informationen aus dem Bereich der dt. Steuerbehörden oder Staatsanwaltschaft, wie wir es leider bei den Fällen Kachelmann, Hoeneß und Zumwinkel sehen mussten.
Auch beim Persönlichkeitsrecht gibt es gute Gründe für eine Berichterstattung. Es gibt ein besonderes Interesse der Öffentlichkeit an der Steuersache Schwarzer, da Frau Schwarzer regelmäßig Zuwendungen des Staates kassiert hat und auch fleißig beim Einwerben von Spenden aktiv ist. Zuletzt hat das Land NRW ihr die Mittel für den Frauenmediaturm mit dem feministischen Archiv von 140.000 € jährlich gestrichen, da es in diesem Frauenturm überwiegend Schriften von Frau Schwarzer zu lesen gab. Dieses staatlich subventionierte Archiv war öffentlich nur sehr eingeschränkt zugänglich, was mit dem Empfang öffentlicher Mittel nicht zu vereinbaren ist. Familienministerin Schröder sprang mit zusätzlichen Bundesmitteln ein.
Genau dieser Zusammenhang zwischen der Annahme von Staatsknete und der Hinterziehung von Steuern begründet dieses verstärkte öffentliche Interesse. Außerdem hat sie sich mit ihren kompromisslosen Angriffen reichlich Feinde gemacht, die jetzt genüsslich dem Sturz eines Denkmals zusehen.
Es gibt keine Medienkampagne der bösen Medien, sondern einfach nur eine Berichterstattung über die Doppelmoral einer selbstherrlichen Männerhasserin mit asozialen Verhaltensmustern. Alice Schwarzer ist nicht Opfer, sondern Täterin.