Archiv der Kategorie: Gewerkschaft

Dresdner Erklärung des DJV 2018

Der Ansehensverlust des deutschen Mainstream-Journalismus, verbunden mit massiven Auflagen-, Quoten- und Jobverlusten, hängt wesentlich von den journalistischen Inhalten ab. Das zahlende Publikum akzeptiert handgreiflich einen oft manipulativ von politischer Meinung durchdrungenen, belehrenden und erziehenden „Journalismus“ immer weniger.

Dies ist nicht die einzige Ursache der existenziellen Probleme, aber die einzige, die ein Journalisten-Verband – ein wenig – beeinflussen kann. Es kommt auf den Markt an, nicht darauf, ob man den Kollegen, der „Meinungs-Blase“ oder der jeweiligen Partei/Regierung gefällt.

Umso erstaunlicher ist, dass der DJV sich um das Thema eines neutralen Journalismus als Dienstleistung seit langem herumdrückt und stattdessen Journalisten als über dem Recht aller anderen stehende Weltenrichter darstellt, die immer und überall alles dürfen – oder „Opfer“ sind. So schafft man kein Verständnis für Pressefreiheit, die nun einmal – nur – ein Abwehrrecht gegen den übergriffigen Staat ist und Private nicht bindet.

Unser Änderungsantrag zur Dresdner Erklärung lautet entsprechend:

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) lehnt alle Formen von politischem Extremismus strikt ab. Journalisten dienen der Demokratie und ihren Grundwerten durch wahrheitsgemäße, vollständige und neutrale Berichterstattung zwecks Information des Publikums.
Soweit überhaupt ein Interesse an der persönlichen Meinung von Journalisten besteht, ist diese personal, formal und inhaltlich strikt von der Fakten-Berichterstattung zu trennen nach dem Grundsatz „Wer berichtet, kommentiert nicht, wer kommentiert, berichtet nicht“.
Mit politischer Berichterstattung und/oder Kommentierung befasste Journalisten legen eine eventuelle Mitgliedschaft in einer politischen Partei oder sonstige Interessenbindung unaufgefordert offen; dasselbe gilt für die Mitglieder des Bundes-Vorstands des DJV und den Geschäftsführer.

Gemeinsamer Newsroom Berliner Zeitung und Berliner Kurier: DuMont versucht den Sozialplan zu umgehen

Der „Berliner Kurier“ und die „Berliner Zeitung“ legen ihre Redaktionen nicht zu einem gemeinsamen Newsroom zusammen, sondern geben die Mitarbeiter an die Newsroom GmbH ab.

Die Zusammenlegung von Redaktionsteilen zu einem gemeinsamen Newsroom mit betriebsbedingten Kündigungen hätte die ungeliebte Sozialauswahl notwendig gemacht. Also gründet man eine Newsroom GmbH in die man die Mitarbeiter der Redaktionsgemeinschaft und der Online Redaktion packt. Von den künftig 140 Stellen sind so schon einmal 30 besetzt. Am Ende werden etwa 50 Mitarbeiter keinen Job in der Newsroom GmbH finden. Die sollen dann laut offizieller Pressemitteilung möglicherweise durch Betriebsschließungen oder Teilbetriebsschließungen günstig entsorgt werden. Das wäre die wirtschaftlich günstigste Lösung des Mitarbeiterproblems mit kleinen Abfindungen.

Dieser trickreiche Schachzug wird möglicherweise vom Arbeitsgericht als Betriebsübergang gewertet werden und dann käme es doch zu dem lästigen Selektionsprozess und man müsste Mitarbeiter behalten, die man gerne los geworden wäre. Nachdem man sich in dieser Woche bereits von anderen Firmenteilen verabschiedet hatte, muss für die nächsten Wochen mit weiteren harten Einschnitten in Köln und Hamburg gerechnet werden.

Ob dieses Konzept tatsächlich den Verlag wieder auf einen stabilen Kurs bringt darf bezweifelt werden, da statt zukunftsweisenden Investitionen nur durch knallharte Sparmaßnahmen gearbeitet wird.

Tarifeinheit missachtet Grundgesetz

DJV Berlin-BrandenburgDer DJV Berlin-Brandenburg lehnt das geplante Gesetz zur Tarifeinheit ab, da es das Grundrecht Artikel 9 Absatz 3 auf Koalitionsfreiheit verletzt wird und so auch das daraus abgeleitete Streikrecht massiv einschränkt. Die Friedenspflicht einer größeren Gewerkschaft im gleichen Betrieb würde automatisch auch für die kleinere Gewerkschaft gelten und diese faktisch an der Durchsetzung ihrer Forderungen hindern. Die Mitgliedschaft in der kleineren Gewerkschaft wäre weitgehend sinnlos, da diese nichts mehr erreichen kann. Das Gesetz zur Tarifeinheit beschneidet daher die Bürgerrechte.  Tarifeinheit missachtet Grundgesetz weiterlesen

Bundesanstalt will Freien die Zuschüsse kürzen

Die Bundesagentur für Arbeit aka Arbeitslosenamt möchte die Arbeitslosigkeit erhöhen, da man den Aufwand zur Betreuung der Selbstständigen und Freiberufler nicht länger betreiben möchte. Gleichzeitig soll dabei auch Geld gespart werden. Nach maximal 2 Jahren sollen diese Aufstockungsleistungen eingestellt werden und die Betriebsausgaben sollen – im Gegensatz zum Steuerrecht – nur zu 30 % anerkannt werden. Bundesanstalt will Freien die Zuschüsse kürzen weiterlesen

Gericht erklärt Verlegerpauschale für unrechtmäßig

Die Verwertungsgesellschaft VG Wort darf bei der Auszahlung der Erlöse aus Urheberrechtslizenzen keinen Pauschalanteil an Verleger weitergeben. Das bestätigt ein Urteil des Oberlandesgerichts München. Der aktuelle Richterspruch wird direkten Einfluss auf einen Rechtsstreit des Musikers und Urheberrechtsexperten der Piratenpartei Deutschland, Bruno Kramm, mit der GEMA haben. Kramm klagt gegen die automatische Beteiligung von Verlegern an den von der GEMA eingesammelten Erlösen aus urheberrechtlichen Vergütungsansprüchen. Gericht erklärt Verlegerpauschale für unrechtmäßig weiterlesen

Hat Print eine Zukunft oder ist die Zukunft Online?

Kommentar zu ufomedia Artikel „Alles digital“

Leider ist die Welt des Journalismus voll mit Realitätsverweigerern, die mit allen Mitteln das „Alte“, das „Gute“ erhalten wollen. Diese Betriebsblinden findet man besonders konzentriert als Funktionäre oder Manager in Verbänden und Konzernen.

Gerade wird bei DJV und ver.di über die Höhe der Forderung in der nächsten Tarifrunde diskutiert. Ein Thema, dass sich ständig wiederholt und einen breiten Raum in den Gewerkschaften einnimmt. Eine Diskussion über den Journalismus in Zeiten von Online findet aber praktisch nicht statt.

Natürlich wird sofort protestiert, falls ein Verlag eine Redaktion outsourced oder Redaktionen zu einer Zentralredaktion vereint werden. Das geschieht aber nicht unter dem Aspekt der Zukunft des Mediums, sondern immer zum Erhalt von Arbeitsplätzen.  Hat Print eine Zukunft oder ist die Zukunft Online? weiterlesen

DJV-Brandenburg begrüßt neue Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts

„Die Abkehr von der sogenannten Tarifeinheit war überfällig, denn die Zwangsvertretung von Arbeitnehmern durch DGB-Gewerkschaftsseilschaften war von Anfang an verfassungswidrig“, lobte der Brandenburgische DJV-Vorsitzende Hans Werner Conen die neue Rechtsprechung des Erfurter Bundesarbeitsgerichts. Das BAG hält an seiner Ansicht, in einem Betrieb dürfe es nur einen Tarifvertrag geben, nicht mehr fest. Dies wird als Sieg kleinerer Sparten-Gewerkschaften und freier Arbeitnehmervereinigungen gewertet, die sich bisher dem Funktionärs-Diktat der großen Gewerkschaften unterwerfen mußten. DJV-Brandenburg begrüßt neue Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts weiterlesen

DJV-Brandenburg fordert neue Tarifstrukturen

Die schon wieder erfolglos verlaufenen Tarifgespräche mit der Nachrichtenagentur Reuters sind nach Ansicht des DJV-Brandenburg eine Mahnung zu einer grundsätzlich neuen Tarifpolitik. „Die bisherige Tarifstruktur ist geprägt von sozialistischer Gleichmacherei, Leistungsfeindlichkeit und Funktionärsüberheblichkeit – sie ist zum Untergang verdammt,“ merkte der Brandenburgische Vorsitzende Hans Werner Conen an, der die „Tarifflucht“ vieler Verlage als „marktwirtschaftlich verständlich“ bezeichnete. DJV-Brandenburg fordert neue Tarifstrukturen weiterlesen

DJV-Bundesverband macht Wahlkampf für die SPD

Der DJV-Brandenburg sieht mit Sorge, daß der DJV-Bundesverband sich im Superwahljahr 2009 offenbar auf die Seite von SPD und Grünen geschlagen hat und für das linke Parteienlager ganz ungeniert Wahlkampf macht. Auf dem Programm der für den 26. März 2009 angekündigten Veranstaltung der sogenannten „Praktika-Offensive“ tauchen nur Propaganda-Redner von SPD und Grünen auf, während man auf Vertreter von CDU, CSU oder FDP vergeblich wartet. DJV-Bundesverband macht Wahlkampf für die SPD weiterlesen

Kann der DJV 4,6 Prozent Plus für Journalisten erreichen?

Der DJV-Brandenburg hat den Forderungen des DJV nach 7,5 Prozent Gehalts- bzw. Honorar-Erhöhung bei Tageszeitungen und denen nach verschiedenen geldwerten Vergünstigungen in einem neuen Manteltarifvertrag im DJV-Gesamtvorstand nicht widersprochen. Allerdings sieht der Landesverband in der Hauptstadtregion noch viele Probleme, wenigstens die 4,6 Prozent durchschnittliche Steigerung zu erreichen, die andere Organisationen für ihre Mitglieder in diesjährigen Tarifabschlüssen erreicht haben. Kann der DJV 4,6 Prozent Plus für Journalisten erreichen? weiterlesen